Moosgummi kleben [Anleitung] – Kleber für Moosgummi & Neopren
Moosgummi kleben – In dieser Klebeanleitung erfahren Sie alles Wichtige zum Kleben von Moosgummi und warum Sekundenkleber sich dafür am besten eignet. Die beste Klebemethode für das Kleben von Moosgummi haben wir für Sie durch unsere jahrelange Erfahrung im Bereich der Klebstoffe und verschiedenen durchgeführten Testungen erarbeitet.
Zuerst erwartet Sie im Artikel eine Kurzanleitung mit allen wichtigen Informationen zum Verkleben von Moosgummi. Danach gehen wir in einer umfassenden Klebeanleitung darauf ein, worauf Sie beim Kleben von Moosgummi besonders achten sollten. Weitere Abschnitte enthalten Anwendungsbeispiele für Moosgummi und Klebstoffalternativen, sowie eine Anleitung zum Kleben von Neopren mit Sekundenkleber.
Tipp: Weitere wertvolle Tipps können Sie in den einzelnen Bereichen finden. Zudem werden im FAQ-Bereich dieses Artikels die häufigsten Fragen zum Thema Moosgummi kleben beantwortet.
Kurzanleitung – Moosgummi kleben
Die wichtigsten Arbeitsschritte beim Kleben von Moosgummi auf einen Blick.
Gesamtzeit: 10 Minuten
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Arbeitsfläche vorbereiten
Ihre Arbeitsfläche sollten Sie von Staub, Schmutz, Fetten und Ölen befreien. Dies können Sie mit einem Putzmittel oder Alkohol erreichen.
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Oberflächen vorbereiten
Sorgen Sie dafür, das auch Ihre zu klebenden Oberflächen frei von Fett, Öl, Schmutz und Staub sind, damit der Klebstoff später besser haften kann. Glatte Oberflächen wie Metall können Sie zudem mit einem Sandpapier leicht anrauen.
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Primer auftragen
Bei niederenergetische Oberflächen wie Kunststoffe oder Gummi können Sie für einen besseren Halt des Klebstoffs zuvor einen Primer auftragen.
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Kleber auftragen
Tragen Sie den Sekundenkleber dünn auf eine Seite auf. Achten Sie darauf, das kein Kleber an den Seiten heraustritt und wenn doch, entfernen Sie diesen vorsichtig.
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Oberflächen zusammendrücken
Drücken Sie anschließend die Oberflächen kurz und fest aneinander. Nach wenigen Sekunden sollte der Kleber verhärtet sein. Seine vollstände Verhärterung trifft nach ungefähr 24 Stunden ein.
Geschätzte Kosten: 10 EUR
Versorgung:
- Sekundenkleber
- Heißkleber
Werkzeuge:
- Putzmittel oder Alkohol
- Sandpapier (optional)
- Primer (optional)
Moosgummi – Exkurs zur Materialzusammensetzung
Moosgummi hat zwar die ähnlichen Eigenschaften wie herkömmlicher Gummi, unterscheidet sich aber vor allem aufgrund seiner Zelligkeit im Inneren. Dadurch verfügt Moosgummi über eine optimale Druckelastizität, die sich mit ihrer Rückstelleigenschaft vorwiegend beim Einsatz als Dämpfungs- und Dichtungsmaterial bewährt macht.
Physikalisch gesehen sind Materialien aus Moosgummi, elastische und offenzellige Schaumstoffe, die sich in mannigfaltiger Weise in Produkten und Anwendungen in der Industrie sowie unserem Alltag wiederfinden. Hergestellt wird Moosgummi aus Rohstoffen wie Chloroprenen, Naturkautschuken sowie verschiedenen synthetischen Kautschuken unter Zuhilfenahme von Treibgasen. Diese Treibmittel sorgen beim Vorgang der Vulkanisation dafür, dass sich das thermoplastische Elastomer (Grundmaterial) aufbläht bzw. aufschäumt und seine charakteristische Elastizität erhält.
Anwendungsgebiete von Moosgummi
Neben dem Einsatz als Dichtungswerkstoff in Form von Kantenprofilen, Halbrund- oder Rundschnüren sowie sonstigen Formteilen kommt Moosgummi beispielsweise in der Automobilindustrie auch für Kabelummantelungen, Schläuche oder Antriebsriemen zum Einsatz. Auch Tür- und Fensterdichtungen, diverse Dämm- und Schutzunterlagen, Antirutsch- bzw. Schutzmatten sowie Gehäuseabdichtungen bestehen häufig aus Moosgummi.
Doch auch im Alltag fernab der industriellen Anwendungen findet sich Moosgummi zum Beispiel in Fitnessmatten, Teppich-Stoppern, Unterlagen oder gar Teichfolien wieder.
Bekannt ist Moosgummi auch unter dem Eigennamen der Marke Neopren. Hier wird Moosgummi aus synthetischem Kautschuk für Kälteschutzanzüge als flächiges, elastisches und geschäumtes Material eingesetzt. Um die Oberfläche noch robuster gegenüber mechanischer Einflüsse zu machen, kommen dabei noch Textilgewebe wie Nylon oder Lycra zum Einsatz.
Klebeanleitung – Moosgummi
Moosgummi kleben – geeignete Klebstoffarten
Aufgrund der schlechten Klebeeigenschaften des Materials stehen Ihnen zur Bewältigung von Klebeaufgaben mit Moosgummi nur wenige geeignete Klebstoffe zur Verfügung. Um eine möglichst stabile Materialverbindung zu ermöglichen, sollte ein geeigneter Moosgummikleber möglich unempfindlich gegenüber äußerer Einflüsse sein. Zum Erreichen eines dünnen Klebespalts, sollte sich der Kleber zudem fein dosieren und auftragen lassen.
In der Praxis haben sich daher Klebstoffe auf Basis von Cyanacrylaten (Sekundenkleber) für vielfältige Anwendungsfälle zum Verkleben von Moosgummi bewährt. Vor allem für das Verkleben von Moosgummi mit Werkstoffen wie Leder, Holz, Stahl, Aluminium, Gummi oder anderen Kunststoffen ist Sekundenkleber die erste Wahl.
Die Klebeaufgabe sollte sich dabei jedoch eher auf kleinere Flächen beschränken – wie beispielsweise im Modellbau oder dem Verkleben eines Moosgummi-Dichtungsprofils an einer Tür oder Fenster. Von Silikonen, lösemittelhaltigen Klebstoffen oder Heißkleber sollten Sie beim Verkleben von Moosgummi jedoch Abstand halten.
Vorbereitende Maßnahmen und Ablauf beim verkleben von Moosgummi
Bevor Sie mit dem Kleben des Moosgummis beginnen, sollten Sie sich zunächst einen ausreichend großen Arbeitsplatz mit einer ebenen Fläche suchen. Dieser ist von Schmutz, Staube sowie fett- und ölhaltigen Rückständen zu reinigen. Um die Oberfläche des Arbeitsplatzes vor Kleberesten zu schützen, eignet sich eine Einwegklebeunterlage wie beispielsweise ein Karton.
Als Nächstes sollten Sie die zu verklebenden Oberflächen von Öl, Fett, Staub und sonstigem Schmutz befreien. Zur Entfettung eignen sich herkömmlicher Haushaltsalkohol oder eine Nitroverdünnung.
Tipp: Oberflächen anrauen
Für ein besseres Anhaften des Sekundenklebers und um letztlich die Klebeverbindung zu verbessern, sollten Sie die Klebeoberflächen mit einem feinen Sandpapier leicht anrauen. Dies empfiehlt sich insbesondere für glatte Oberflächen aus Metallen oder Kunststoffen.
Niederenergetische Klebeoberflächen vorbereiten
Wenn Sie den Moosgummi auf niederenergetische Oberflächen wie beispielsweise Gummi, Kunststoff oder Metallen kleben möchten, dann sollten Sie die Klebeoberfläche zusätzlich mit einem Haftvermittler (Primer) vorbehandeln. Dieser Primer dringt in die Schichten der Klebeoberfläche ein und vergrößert deren Oberflächenenergie und damit deren adhäsiven Eigenschaften. Dazu tragen sie den Primer ganz einfach mit einem Tuch oder feinen Pinsel dünn auf die beiden Klebeoberflächen auf und lassen diesem rund zwei Minuten antrocknen. Im Anschluss können Sie den Klebstoff entsprechend der Klebeanleitung auftragen.
Moosgummi und Neopren mit Sekundenkleber kleben
Sofern Sie die beiden Oberflächen der zu fügenden Bauteile entsprechend vorbereitet haben, kann der eigentliche Klebevorgang beginnen. Sekundenkleber zeichnen sich – wie der Name bereits suggeriert – vor allem durch ihre geringe Topfzeit aus. Die chemische Aushärtung des Klebstoffes beginnt dabei unmittelbar beim Kontakt mit der Feuchtigkeit bzw. dem Wasser aus der Umgebungsluft. Der Wassergehalt der Luft ist dabei über die relative Luftfeuchtigkeit definiert. Die für das Kleben mit Sekundenkleber bei rund 40 bis 70 Prozent liegen sollte. Optimale Aushärtebedingungen findet Sekundenkleber allerdings bei rund 65 Prozent relativer Luftfeuchte. Hierbei stellt sich eine Handfestigkeit bereits nach wenigen Sekunden ein. Die Endfestigkeit bildet sich jedoch auch hier erst nach rund 24 Stunden aus.
Beim Kleben von Moosgummi wird der Sekundenkleber einseitig auf eine der beiden Klebeoberflächen dünn aufgetragen. Anschließend werden die Bauteile möglichst genau zueinander positioniert und die Klebeoberflächen im zügig fest aneinandergepresst. Damit sich die Handfestigkeit einstellen kann, sollte die Fixierdauer je nach Materialpaarung zwischen zehn und 90 Sekunden betragen.
Tipp: Frische Schnittflächen
Beim Verkleben von Kanten, Stößen oder Stirnseiten sollten Sie darauf achten, dass die Schnittfläche des Moosgummis relativ frisch ist.
FAQ – Häufige Fragen und Antworten zum Kleben von Moosgummi
Sie sollten einen Klebststoff Namens Cyanacrylate, also Sekundenkleber, beim verkleben von Moosgummi verwenden. Dieser funktioniert besonders gut bei Verklebungen von Moosgummi mit anderen Materialien wie Holz, Leder, Stahl, Kunststoffe usw.
Am besten eignet sich Sekundenkleber oder auch Cyanacrylate genannt. Heißkleber oder Montagekleber sollten Sie für Moosgummi nicht verwenden.
Moosgummi wird auch für die Feuersicherheit verwendet und bietet eine besoners hohe Festigkeit.
Moosgummi ist ein Gummiwerkstoff mit hoher Druckelastizität und Rückstellvermögen.
Moosgummi EPDM ist ein Ethylen-Proplen-Dien-Kautschuk.
Noch Fragen zu Moosgummi kleben [Anleitung] – Kleber für Moosgummi & Neopren?
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Die Anleitung hat mir sehr geholfen, allerdings wäre ein Hinweis auf den zu nutzenden Primer und oder ein Produktvorschlag recht praktisch.
Vielen Dank für das Feedback! Wir tragen die Infos nach.