Gummi kleben [Anleitung] – Wasserfest und mit Sekundenkleber
Gummi kleben – In dieser Klebeanleitung erfahren Sie alles Wichtige zum Kleben von Gummi und warum Zwei-Komponenten-Kleber sich dafür am besten eignet. Die beste Klebetechnik für das Kleben von Gummi haben wir durch Materialtestungen und unserer jahrelangen Erfahrung für Sie gefunden. Sollten Sie zum ersten Mal Gummi kleben, bentworten wir die häufigsten Fragen im FAQ-Bereich.
Klebeanleitung – Gummi kleben
Eckdaten und Werkzeugliste
- Gesamtzeit: 15 Minuten
- Geschätzte Kosten: 15 EUR
- Klebstoff (einer aus der Liste):
- Werkzeuge:
- Feuchter Lappen
- Primer (optional)
- Sandpapier (optional)
Schritt 1: Gummi Kleber auswählen – Welcher Kleber hält auf Gummi?
Für diese Art von Klebeaufgaben und für eine große Bandbreite verschiedener Gummiarten sind vor allem Zwei-Komponenten-Kleber auf Epoxidharzbasis und Sekundenkleber geeignet. Übersicht nach Material und Anwendung:
Klebstoff | Zu verklebendes Material / Anwedung |
---|---|
2K-Kleber | Gummi auf Gummi und Kunstoffe, für alle festen Verbindungen, belastete Bauteile, größere Reparaturen und Bereiche mit Witterung – unsere Empfehlung für die meisten Anwendungsfälle |
Sekundenkleber | Kleine Reparaturen und Anbringung von Gummistücken in wenig belasteten Bereichen oder im Innenraum (z.B. Gummidichtungen von Kühlschränken) – ebenso geignet für gerade Klebestellen auf glatten Oberflächen |
Primer | Zur Vorbereitung auf Materialien mit glatter, schwer-verklebbarer Oberfläche wie PVC, Plastik und Kunststoff (Primer funktioniert als Haftgrund) |
Ein optimaler Gummikleber sollte sich je nach Anwendungsgebiet möglichst fein dosieren lassen. Zudem sollte er über die notwendige Elastizität verfügen, um auch Spalten und Ritzen effizient abzudichten sowie zu verkleben. Geeignete Klebstoffe sollten auch möglichst unempfindlich gegenüber äußerer Einflüsse sein und so eine stabile Verbindung von Gummi-Gummi-Verbindungen sowie weiterer Gummi-Materialpaarungen herstellen.
Tipp: Achtung Lösungsmittel!
Ungeeignet für das Kleben von Gummi sind lösemittelhaltige Zwei-Komponenten-Kleber, Silikon sowie Heißkleber. Sie können aufgrund der enthaltenen Lösungsmittel das Material beschädigen.
Schritt 2: Arbeitsfläche und Werkzeuge vorbereiten
Wie bei allen Klebeaufgaben sollten Sie auch hier für einen sauberen Arbeitsplatz sorgen. Dazu gehört bei Gummi primär das entfernen von Staub und anderen Verschmutzungen von der Arbeitstelle. Schon kleine Verschmutzungen können das richtige Haften des Klebstoffes stark erschweren.
Schritt 3: Werkstoff vorbereiten
Ob Sie nun Gummi mit einem weiteren Werkstoff oder mit Gummi verkleben möchten, für eine optimale Anhaftung sollten die zu verklebenden Flächen sauber sein. Dazu sind diese von Schmutz, Staub und etwaigen Öl- und Fettanhaftungen zu befreien. Hierzu eignet sich beispielsweise eine Nitroverdünnung oder Alkohol.
Tipp: Klebeflächen anrauen
Damit der Kleber später mehr „Grip“ erhält, sollten Sie die Klebeoberflächen zudem mit Schmirgel- bzw. Sandpapier leicht anrauen.
Da auch Gummi zu den Werkstoffen mit einer niedrigen Oberflächenenergie zählt, können sie dessen adhäsiven Eigenschaften durch das vorherige Auftragen eines Haftvermittlers bzw. Primers zusätzlich erhöhen. Dazu müssen Sie den Primer mit einem Pinsel oder Tuch dünn auf beide Klebeoberflächen auftragen und rund zwei Minuten antrocknen lassen. Im Anschluss kann der eigentliche Klebevorgang beginnen. Weitere Informationen finden Sie in unserer Anleitung zur Anwendung von Primer.
Tipp: Auf frische Schnittflächen achten
Wichtig ist beim Verkleben von Stößen, Kanten oder Stirnseiten, dass die Schnittfläche des Gummis relativ frisch ist, falls eine solche vorhanden ist.
Schritt 4: Klebstoff auftragen
a) Gummi mit Zwei-Komponenten-Kleber kleben
Für etwas größere Klebeflächen und um eine wirklich feste, flexible und dennoch beständige Verklebung zu erreichen, eignen sich auch Zwei-Komponenten-Klebstoffe auf Epoxidharzbasis. Sie sind auch speziell für das Verkleben von Werkstücken aus Hartgummi zu bevorzugen. Beim Kleben von Gummi mittels Zwei-Komponenten-Kleber sollten Sie die beiden Komponenten zunächst im Verhältnis von 1:1 vermischen. Dazu spritzen Sie die beiden Komponenten auf eine Einwegunterlage. Danach vermischen Sie diese beispielsweise mit einem Zahnstocher oder einem Stück Papier bis sich eine homogene Klebemasse bildet.
Nach dem Vermischen sollten Sie die Dosierspritze zeitnah säubern und wieder verschließen, damit deren Düsen nicht verkleben. Da auch hier ein relativ dünner Klebespalt erforderlich ist und ein seitliches Austreten der Klebemasse zu vermeiden ist, sollten Sie diese dünn mit einer Dicke von rund 0,2 mm einseitig auftragen. Die beiden zu verklebenden Oberflächen im Anschluss fest aneinanderpressen. Die Handfestigkeit stellt sich hierbei nach rund fünf Minuten ein. Während dieser Zeit können Sie die Werkstücke zusätzlich mit einer Schraubzwinge oder Ähnlichem fixieren.
b) Gummi kleben mit Sekundenkleber
Auf Cyanacrylat basierende Sekundenkleber eignen sich vor allem dafür, um kleinere Flächen Gummi zu verkleben. Bedingt ist dies vor allem durch eine geringe Topfzeit, die sich aufgrund der schnellen chemischen Aushärtung bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von 40 – 70 % r. F. einstellt. So ist auch die Handfestigkeit bereits nach wenigen Sekunden erreicht, wohingegen der Klebstoff seine Endfestigkeit nach rund 24 Stunden ausbildet.
Mit Sekundenkleber lassen sich so beispielsweise Gummi mit Gummi, Stein, Papier, Metall, Hartkunstoffen sowie Holz verkleben. Der Sekundenkleber wird dabei stets nur einseitig auf eine der beiden Klebeoberflächen aufgetragen und die Oberflächen zügig aneinandergepresst.
Schritt 5: Trocknungszeit
Halten Sie sich an die Vorgaben des Klebstoffhersteller bei der Trocknungszeit. Wichtig ist es, die Verklebung nicht vor Ablauf dieser Zeit zu beanspruchen, da es sonst zu Schädigungen kommen kann. Übliche Trocknungszeiten der in der Klebeanleitung empfohlenen Klebstoffe:
Klebstoff | Oberfläche trocken | Vollständig ausgehärtet |
---|---|---|
2-Komponenten-Kleber | 2-3 h | 48 h |
Sekundenkleber | 2 min | 24 h |
Primer | 2 min | N.A. |
Gummi auf Metall kleben

Wer Gummi auf Metall kleben möchte, sollte alle bereits erwähnten Hinweise und Tipps anwenden. So müssen die zu verklebenden Oberflächen schmutz- und vor allem fett- sowie ölfrei sein.
Wählen Sie für Metall einen Zei-Komponenten-Kleber und fixieren Sie die Werkstücke nach dem Auftragen des Klebstoffes. Weitere Informationen zum Kleben von Metall finden Sie in unserer Klebeanleitung Metall kleben.
Tipp: Metall vorher anrauen und primern
Für extra hohe Festigkeit können Sie die Metalloberfläche mit einem Sandpapier anrauen und vor dem Verkleben einen Primer als Haftgrund auftragen.
Hart- und Weichgummi kleben

Gummi gehört physikalisch gesehen zu der Gruppe der Elastomere und findet sich in zahlreichen Produkten aus dem Alltag oder der Industrie wieder. Heutzutage wird Gummi aus synthetisiertem Kautschuk über das Verfahren der Vulkanisation hergestellt.
Dabei wird der Kautschukmischung unter hohem Druck und hohen Temperaturen eine gewisse Menge Schwefel zugeführt. Der Schwefel sorgt dafür, dass eine Vernetzung der Materialien stattfindet und sich die für Gummi positiven Eigenschaften bilden. Je nach Schwefelgehalt kann grundsätzlich zwischen Weichgummi (5 bis 10 Prozent Schwefel) und Hartgummi (30 bis 50 Prozent Schwefel) unterschieden werden.
Gummi im Alltag – PVC und Gummi unterscheiden
Neben diesen beiden Gummiarten existieren jedoch noch zahlreiche weitere Gummi-Mischformen wie beispielsweise Moosgummi. Viele Bastler und Heimwerker kennen die Situation womöglich: Sie würden gerne ein gummiartiges Material kleben, sind sich aber nicht sicher, ob es sich dabei um Gummi oder PVC handelt. Eine Charakterisierung ist dabei ganz einfach über einen Geruchstest möglich. Dazu sollten Sie ein Stück des zu verklebenden Materials an eine offene Flamme eines Feuerzeuges oder einer Kerze halten. Erzeugt das Material direkt einen stinkenden Geruch nach verbrannten Haaren, dann handelt es sich tatsächlich um Gummi. PVC hingegen brennt nicht sofort – vielmehr wird es zunächst klebrig und weich, bevor es sich entzündet. Handelt es sich bei Ihrem Werkstoff doch um PVC? Wenn ja finden Sie hier unsere Klebeanleitung.
FAQ – Häufige Fragen und Antworten zum Verkleben von Gummi
Sekundenkleber eignen sich sehr gut zum Verkleben von Gummi.
Für das Kleben mit Klebeband und Gummi können Sie einfaches doppelseitiges Klebeband verwenden.
Für das Kleben von Gummi auf Metall eignen sich besonders gut Zwei-Komponenten-Kleber.
Wenn Sie Gummi auf Gummi kleben möchten können sie dies mithilfe von Sekundenkleber tun.
Um Gummi auf Holz zu kleben, können die Lacke in Kombination mit Sekundenkleber verwenden. Besonders gut eignen sich lösemittelbeständige Acryllacke diesen Tragen Sie auf Ihr Holz auf und lassen es trocknen. Danach können Sie mit Sekundenkleber das Gummi festkleben.
Noch Fragen zu Gummi kleben [Anleitung] – Wasserfest und mit Sekundenkleber?
Sollten Sie keine Antwort zu Ihrem Problem gefunden haben, freuen wir uns immer über Fragen, Kommentare und Ergänzungen! Falls Sie eine direkte Fragestellung zu Klebstoffen oder deren Anwendung haben, können Sie uns jederzeit telefonisch erreichen: +49 1623 9153 84.
Zusätzlich bieten wir ein Klebstoff-Forum, in dem Sie Antworten zu spezifischen Problemen erhalten!
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